www.introspektiva.de - Tobias Jeckenburger: Die Reise des Kosmos - Online-Diskussion - KLuW e.V.: Die Wirklichkeit psychischer Krankheiten

Der Psychisch Kranke und die Katze (J.W.)


Was hat ein Psychiatrie Erfahrener mit einer Katze zu tun?
Wie stellt man hier eine Verbindung her?
Was hat ein Psychiatrie Erfahrener mit einer Katze zu tun?

Nun, den ersten Anschein nach nicht viel.
Aber vielleicht gelingt es mir doch eine Verbindung herzustellen:

Der psychisch Kranke, sprich Psychiatrie Erfahrene wird,
wenn er psychotisch wird, mit dem Krankenwagen oder gar
mit der Polizei unter Anwendung von Gewalt auf die geschlossene
Station hingebracht, hin verlegt.
Zum Teil sogar mit der Hilfe von Handschellen,
wie man das manchmal so hört im Krankenhaus oder
aber selber in der Notaufnahme sieht.

Er ist nicht einsichtig. Fühlt sich schlecht behandelt.
Ja, der Freiheit, ja der grundlegenden Menschenrechte durch
diese Zwangsmaßnahmen beraubt.
Doch es glaubt ihm keiner,
außer vielleicht ein Paar andere psychisch Erkrankte,
die das auch schon erfahren haben, wie weh das doch tut.
Er ist einfach nicht einsichtig, wie es da so heißt und in seinem Krankenhausbericht dann auch zwangsläufig steht, der dann für Gutachten über ihn herangezogen wird.
Was im Fall des Falles dann auch schon mal zur gleichen Prozedur,
wie vorhin beschrieben, führt.

Doch was hat das jetzt mit der Katze in dieser Situation nun auf sich?
Nun, ich will es dir sagen, klar machen, was es denn nun mit all den Sachen auf sich hat, und wie es sich meiner Meinung
nach verhält und auch zu bewerten ist:

Bei der Katze ist es so: Wenn sie krank ist,
dann kommt sie in den Katzenkorb.
Was nichts anderes ist als ein Katzenkäfig.
Um sie so zum Tierarzt zu bringen,
was angezeigt und notwendig ist.
Das Einsperren dieser nun in den Käfig ist wiederum
eine Zwangsmaßnahme, was auch als ein
Gewaltakt zu bewerten ist.
Und jeder versteht, dass sie sich wehrt.

Nur der Unterschied zwischen der Katze und dem psychisch
Erkrankten der liegt einfach darin begründet,
dass bei der Katze jeder weiß und versteht,
dass diese dann erst mal für eine gewisse Zeit
misstrauisch, scheu, misslaunig,
einfach schlecht zurecht und verletzt,
oder sogar richtig aggressiv ist,
oder sich zurück zieht,
in dem sie z.B. sich für unbestimmte Zeit unter´s Bett verkriecht.

Und dem Psychiatrie Erfahrenen nun gesteht man
nun dieses Recht, diese Regung seines Gemüts
- im Gegensatz zur Katze - nun nicht zu.
Es heißt: Der ist doch einfach krank und
uneinsichtig, und sonst nichts.
Der hat doch ein totales Problem in Sachen Vertrauen.
Und alle schütteln den Kopf und fragen sich: Wieso nur?
Ich verstehe sein Sozialverhalten nicht.

Nun sag mir nun, nachdem du mich gehört,
was ich zu sagen hab,
und wie ich das sehe, was ist denn nun deine Meinung,
nachdem du dies alles gehört,
zur Kenntnis genommen und verdaut?
So sprich!
(Jonas Winter)